Stellen Sie sich eine Welt vor, in der wir die Körper schaffen können, die uns gefallen. In einer solchen Realität sähen wir uns ebenfalls dazu in der Lage, Tier und Pflanzen zu schaffen und wieder zu beleben, mit denen wir das Leben auf unserer Erde teilen.
Wir können Organismen verändern und diese in einer Weise transformieren, wie auch immer wir es uns vorstellen. Hierbei handelt es sich nicht um die Welt von morgen. Es braucht keine große Vorstellungskraft. Denn es handelt sich bereits um unsere Welt von heute. Genau jetzt.
Es mag sich ein wenig nach Science Fiction oder gar „Fake News“ anhören. Doch so ist es nicht. Es handelt sich vielmehr um eine Tatsache, wie Juan Enriquez, Gründer und Direktor des Life Sciences Project an der Harvard Business School und geschäftsführender Direktor der Firma Excel Venture Management, zu berichten weiß.
CRISPR: Der Eintritt in die Welt der regel- und zügellosen Selektion
Enriquez hielt eine Rede vor dem World Government Summit. Ich befand mich unter der Zuhörerschaft, gebannt von der eloquenten Art und Weise, auf die Enriquez darlegte, wie die Genmanipulation es der Menschheit möglich gemacht hat, zu Herren ihrer eigenen DNA zu werden – und somit dem Quellcode des Lebens selbst.
Diese errungene Vorherrschaft, wie Enriquez erklärte, hat die Menschheit dazu in die Lage versetzt, die Evolution – und unser Schicksal – in die eigenen Hände zu nehmen. Dies alles sei Dank einer Genom-manipulierenden Technologie namens CRISPR möglich geworden.
„Instrumente wie CRISPR erlauben es uns in Echtzeit, Leben auf einer breiten Basis zu verändern“, so Enriquez. „Wir schreiben die Gesetze des Lebens zu all unserer Gunsten und Ziele neu um.“ Enriquez fuhr damit fort zu erklären, was seine Aussage aus praktischem Blickwinkel betrachtet, bedeutet.
Übersetzt heißt das, dass wir in eine Welt der „regel- und zügellosen Selektion“ eintreten.
Vom Forscher zum Schöpfer
Enriquez setzte seinen Vortrag fort, beschreibend, auf welche Weise Wissenschaftler schon zum aktuellen Zeitpunkt damit befasst sind, die Genstrukturen von Pflanzen und Tieren zu verändern, so dass diese zukünftig auch in Regionen prosperieren können, in denen sie in der Vergangenheit sang- und klanglos eingegangenen wären.
Enriquez ging im Detail darauf ein, wie es Wissenschaftlern gelingt, Pflanzen und Tiere zum Sterben zu bringen. Laut Enriquez befinden wir uns bereits in einem Zeitalter, in dem sich akkurat sagen lässt: „Anstelle der Natur die Selektion über das Leben auf unserer Erde zu überlassen, wähle ich aus, was hier lebt.“
Er schlussfolgerte daraus und sagte mit großem Pathos, „dass die Wissenschaft stets eine Sphäre der Entdeckungen gewesen ist, doch nun geht es um die Schaffung von Leben“.
Auch die Gedanken können umgestaltet werden - jeder Mensch wird formbar sein
Doch im Angesicht von Genveränderungen werden wir weit mehr als nur unsere Körper neu gestalten. Wir werden auch unsere Gedanken umgestalten. Wir werden dazu in der Lage sein, Erinnerungen einzufügen. Andere Erinnerungen werden wir löschen. Wir werden Erinnerungen verändern. Wir werden Erinnerungen speichern und in jedweder Form nutzen, die uns gefällt.
Dabei, erklärte Enriquez weiter, werden wir mehr als nur die Art und Weise ändern, wie unsere Körper funktionieren. Wir werden zu einer neuen Art von Menschen werden, und zwar zu einer Art von Mensch, die fortan formbar sein wird. Eine Art von Mensch, die sich mit Leichtigkeit gestalten und auch wieder umgestalten lässt.
Wenn wir über uns selbst nachdenken, denken wir typischerweise an unsere Erinnerungen. Es sind die Erinnerungen, wie uns erzählt wird, die uns zu dem machen, was wir sind. Was wird aus uns werden, wenn wir über die Fähigkeit verfügen, unsere Erinnerungen buchstäblich zu programmieren und umzuprogrammieren?
Werden wir noch immer Menschen sein?
Was wird aus uns werden, wenn wir über die Fähigkeit verfügen, all unsere Erinnerungen an einen geliebten Toten zu löschen? Was wird aus uns werden, wenn wir die Erinnerungen an die furchtbaren Dinge, die wir getan haben, aus unserem Geist löschen können? Wenn es uns gelingt, Erinnerungen an heroische Dinge, an denen wir niemals selbst teilgenommen haben, in unser Gedankengut einzufügen?
Werden wir noch immer wir selbst sein? Werden wir noch immer Menschen sein? Zum aktuellen Zeitpunkt lässt sich dies nicht mit Bestimmtheit vorhersagen. Doch es handelt sich hierbei nicht um eine Frage, deren Beantwortung wir zukünftigen Generationen überlassen können. Vielmehr handelt es sich um etwas, auf das wir heute eine Antwort parat haben müssen.
Wir stehen zwar erst am Anfang, brauchen aber heute bereits die Antwort
Die Technologie existiert, deren Ergebnisse zeichnen sich am Horizont ab, so dass ihr Einsatz diese Fragestellung immer stärker in den Vordergrund rückt. Und es handelt sich nur um den Anfang. Enriquez fuhr fort darauf hinzuweisen, dass wir nicht nur an der Schwelle zur Neugestaltung unserer eigenen Biologie stehen.
Durch die Veränderung von DNA und deren Erzeugung in Laboren sehen wir uns dazu in der Lage, in einem niemals zuvor gesehenen Ausmaß Leben zu retten. Eine weltweite Grippe-Impfung lässt sich innerhalb von einer Woche anstelle von einem Jahr herstellen. Und mal ganz ehrlich, hierbei handelt es sich nicht mehr länger nur um Theorien.
Kontrolle über Evolution nötig, um andere Welten zu überleben
„Warum würde jemand [an einer solchen DNA-Veränderung] teilnehmen? Die Antwort lautet, weil die Menschen im Grunde ihres Herzen Entdecker sind. Wir müssen die Kontrolle über unsere eigene Evolution übernehmen, falls wir auch nur ansatzweise darüber nachdenken wollen, uns in andere Sphären zu entwickeln“, wie Enriquez abschloss.
Menschen, so seine Argumentation, sind dazu geschaffen, um auf der Erde zu leben. Milliarden von Evolutionsjahren auf diesem Planeten sind in unserer DNA-Struktur gespeichert. Wir können diesen Planeten nicht einfach so im Nebel verharren lassen. Nicht, ohne unsere Körperstrukturen zu verändern, um anderen Welten zu dienen – den Wüsten des Mars und den Eisseen Europas.
Dieser Bericht wurde mit freundlicher Genehmigung des World Economic Forum für Cashkurs vom Englischen ins Deutsche übersetzt.
Kommentare
...doch was ist der Mensch ohne seine bereits gemachten Erfahrungen? Sind es nicht gerade diese, die uns als Menschen ausmachen?
Ich habe die arge Befürchtung, dass man die Bevölkerung zu gefügsamen Robotern machen kann, die nicht mehr hinterfragen, sondern einfach machen was ihnen gesagt wird...
Zu unterscheiden sind die Worte "verändern" und "löschen" von tatsächlich "Leben erschaffen". Ich bin zwar nicht gläubig o.ä. aber den sogenannten Lebensfunken/Schöpfungsfunken in einen toten Körper einzusetzen geht nach wie vor nicht (und hofffentlich noch lange nicht bzw. hoffentlich nie)
@harpi: Gedanken löschen udgl. geht heute schon - die "sanfte" und gewollt bewusste Art heisst NLP u.ä. Die militärische Art heisst MkUltra usw.
In der Epigenetik ist schon länger bekannt, dass eigene Gedanken auch das Vererbte verändern können bzw. je nach Lebensweise/Gedankenpflege den Körper beeinflussen. Dr. Bruce Lipton, Dr. Joe Dispenza...
Ich wette, dass keine Dinosaurier wieder im Zoo zu finden sein werden.
CRISPR wird die entsprechenden Experimente und die Theoriebildung sicher beschleunigen, aber bis zu Biorobotern ist es glaube ich noch ein sehr weiter Weg. Zumindest denke ich dass Bargeldverbot+RFID Chipping kurzfristig effizienter in Bezug auf Verhaltenssteuerung wäre...
Erste ernsthafte biotechnologische Anwendungen der synthetischen Biologie würde ich am ehesten in der Mikrobiologie erwarten. Pflanzen sind molekularbiologisch gesehen sehr zickig (wo sich Viecher einfach verdrücken können, wenn's zu stressig wird, müssen Pflanzenzellen alle möglichen Stressarten vor Ort aushalten können). von daher glaube ich, dass das kurzfristig nur auf die Monsanto-Tour mit gezielter Unterdrückung aller Forschungsergebnisse, die nicht ins Bild passen, laufen würde.
Ergo: ich glaube nicht, dass CRISPR wie auch die Genomsequenzierung schon eine nächste Stufe von Systembiologie + entsprechender Technologien darstellt, aber sicher den Weg dahin beschleunigen wird.
Endlich kann man die Evolution immens beschleunigen & gezielt verbessern. Die nächste Generation des Homo Sapiens wird intelligenter, besser, schneller, schöner, länger leben & krankheitsfrei sein. Dazu werden noch die Errungenschaften in anderen Technologien wie der KI stoßen. Der Zukunft und der Entdeckung sind keine Grenzen mehr gesetzt. Ich freue mich auf eine bessere Zukunft :-)
Nein, der Homo Sapiens (was er dann defacto nicht mehr ist!) wird nicht generell schöner, schneller, weiter, etc... werden.
Es werden Zielmenschen definiert werden gemäß den Interessen der Feudalherren, je nach dem vorgesehenen Einsatz. Die Lebenszeit wird diesem angepaßt.
Wir werden vollkommen unfrei sein, kein freier Wille, keine eigenenTalente, keine Erfahrungen, kein Heranwachsen, keine freie Entwicklung, keine Selbstwirkung, kein Mitleid, keine Liebe (es sei denn künstlich eingeimpft), keine Menschlichkeit.
Wir werden zu "Borks" werden, seelenlose Hüllen.
Die dann menschlichen "Feudal-Götter" sind nun mal hab- und machtgierig, also mit niedrigen Beweggründen ausgestattet - so wie viele Schwerkriminelle, wobei die eigentlichen nie vor Gericht kommen. Diese Technik wird das elitäre Primatentum allmächtig machen. Philosophie und freie Gedanken ade. Brave New World
Ganz so heftig sehe ich das nicht. Aber in diese Richtung wird es gehen.
Die kranken Eliten wo Geld keine Rolle spielt werden die Forschung gezielt beeinflussen. Das z. B. Zoros und Konsorten gezielt so einsetzt um die Welt weitere Jahrezente zu missbrauchen und auszubeuten.
Oder das Menschen gezüchtet werden ganz im Sinne dem Militär.
Solche Horrorsenarien sind ja mehrfach verfilmt wurden. Die Möglichkeiten sind durch diese Technologie größer und bezahlbarer geworden. Dennoch wird es noch dauern bis man gezielt ein Mensch zusammen baut wie LEGO Technik wird noch ein gutes Stück Zeit hingehen.